Schreibschrift vs. Kalligrafie

Viele von Euch haben sich (zurecht) schon gefragt, in wie weit das Kalligrafieren mit der klassischen Schreibschrift zusammenhängt.

Ich behaupte jetzt mal, Du hast die Schreibschrift in der Grundschule erlernt und danach vermutlich eher weniger durchgängig benutzt?

Im Laufe des Lebens kreiert jeder Mensch seinen ganz eigenen Schreibstil.
Ziel des Erlernes der Schreibschrift ist eigentlich, Geschwindigkeit aufzunehmen um damit Texte in kürzerer Zeit fertig stellen zu können.
Da man in der Schule aber ganz schön dazu gedrillt wurde, hast Du bestimmt auch in einem Anfall von (Schul-)Trotz wieder damit angefangen, Druckschrift mit einzubauen, stimmt's? :)

Keine Sorge, mir ging das auch so. Bis heute besteht meine Gekrakel aus einem Mix von Schreib- und Druckschrift.

Aber jetzt kommt's: Das Kalligrafieren (oder auch Lettering) hat rein gar nichts mit Schreibschrift zu tun.
Um zu Lettern solltest du natürlich eine Ahnung von Buchstaben haben, die Schreibschrift musst du deshalb jedoch nicht beherrschen.

Hier eine kleine Übersicht der Unterschiede:

Schreibschrift                                             Kalligrafie

schnelle Anwendung                                  langsam und fließend
Stift wird nicht abgesetzt                          Stift wird im Buchstaben und Wort abgesetzt
gleich dicke Striche                                    Abwärtsstriche dicker
Aufsetzen im (fast) 90 Grad Winkel          geringer Winkel zum Papier, anpassbar
Stift zwischen den Fingern                        Stift in der Mulde von Daumen und Zeigefinger
(fast senkrecht) 
auf (vorwiegend) Zeilen                              frei auf Deinem Papier
gerade auf einer Linie                                 wie auch immer Du es möchtest


Das Lettering als Hobby soll ja eine kleine Auszeit und Entspannung zum Alltag sein.
Natürlich gibt's dabei auch Regeln, aber Deiner Fantasie sind keinerlei Grenzen gesetzt :)

Na wenn das keine Erleichterung und ein weiterer Ansporn ist ;)